Krankenhäuser: Pflegekräfte hoch belastet - zusätzliche Belastungen geplant
Aus Hamburger Krankenhäusern wird berichtet, dass Leistungen anderer Bereiche den Pflegekräften als zusätzliche Arbeit auferlegt werden sollen. Das betraf bisher schon Ver- und Entsorgung sowie das Catering. Ab Anfang 2023 soll in den Asklepios-Kliniken der Krankentransport entfallen, zunächst ab Januar in der Nacht. Dieser soll dann von Pflegekräften der Stationen übernommen werden.
Dazu Claudia Nest, Pflegekraft mit mehrjähriger Erfahrung in Notaufnahmen: "Wir wissen nicht, wie das noch zu schaffen sein soll. Wir haben in der Notaufnahme alle Hände voll mit Patient*innen zu tun. Wie sollen wir dann die Leute noch auf die Stationen transportieren? Oder zu speziellen Untersuchungen?"
Nina Geier, Pflegefachkraft im Springerpool: "Die Kolleg*innen vom Transport sollen dann in die Pflege. Das können sie aber nicht. Nicht alle sind in der Lage sich umschulen zu lassen, manche - besonders ältere - wollen es wohl auch nicht.."
Axel Hopfmann, Sprecher des Bündnisses: "Hintergrund ist die Herausnahme des Pflegebudgets aus den Fallpauschalen. Ab 2024 wird alles was qualifizierte Pflege am Bett ist (und nur das), unabhängig von ihnen finanziert. Daher schieben die Krankenhausleitungen alles in die Pflege, was nicht bei 'drei' auf den Bäumen ist. Die Pflegekräfte haben nichts davon außer höherer Belastung. Die Krankenhausträger hingegen eine sprudelnde Geldquelle. Die Lösung kann nur sein: Alle Personalkosten gleichermaßen raus aus den Fallpauschalen. Dann gibt es diesen Fehlanreiz nicht mehr."